28.08.18

In der Freccia Rossa nach Rom – sehr pünktlich übrigens – habe ich Zeit, Zeitungen zu lesen.

«La UE corregge il governo «Una farsa i 20 miliardidell’Italia solo tre netti»» (La Repubblica, 12).

Die italienischen Zeitungen beginnen, ohne Interpunktion und mit phantasievoller Grammatik zu schreiben: ein Indiz für den heutigen Zustand des Landes?

Italien wächst fast nicht mehr, jedenfalls langsamer als die anderen europäischen Länder: Seit der Mitgliedschaft in der EU beeinflussen die politischen Probleme auch die Wirtschaft des Landes immer stärker. Vorher war es immer möglich, die Lira abzuwerten und die Exporte zu dopen, um die Wirtschaft zu stützen. Mit dem Euro, und wegen der Globalisierung, ist diese Möglichkeit dahin.

Die politischen Probleme Italiens sind zu einem guten Teil die Schwierigkeiten eines Landes, das sich wirtschaftlich fast nicht mehr entwickelt und in dem es vielen Leuten ökonomisch nicht gut geht.

«Autostrade, gli accordi segreti.” La Rapubblica. Der Staat garantiert dem Autobahn-Betreiber Atlantia sagenhafte Renditen, über 10% (Brutto). Währenddessen kracht die Morandi-Brücke in Genua zusammen (August 18) . Wie ist das möglich?

Pier Luigi Bersani (PD) beklagt zurecht den schwachen Staat.

Wie so oft schaut der Staat nicht richtig zu; die Kontrollen funktionieren nicht. Das politische System funktioniert oft wie eine Selbstbedienungsmaschine für verschieden Gruppen. Während die einen sich bei den Autobahnen, bedienen, profitieren Andere an einem anderen Ort; da ist es nicht schwierig, Augen zuzudrücken.

 

 

LR, 28.08. – Alberto Barbera, direttore della Mostra del cinema di Venezia et l’image problématique des hommes italiens. –>

La Repubblica, 28.08. – Alberto Barbera, direttore della Mostra del cinema di Venezia beklagt das schlechte mediale Image der italienischen Männer.

Das ist auch ein historisches Erbe. Das Erbe der (sexuellen) Ehre, die historisch in Italien und in den südlichen Ländern besonders wichtig war, bzw. ist – insbesondere die Kontrolle der weiblichen Sexualität. Das berüchtigte Macho-Gehabe oder die männliche Ehre, beruhend auf primäre männliche Eigenschaften wie Stärke und sexuelle Potenz sind in einem schlecht-funktionierenden staatlichen System wichtige Regulatoren. Man(n) muss sich selbst behaupten können, wenn der Staat einen nicht effizient schützt. Autonomie und Erfolg aus eigener Kraft, bzw. Schlauheit sind noch heute anerkannte Werte.

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