Warum ist es so schwierig, etwas über Italien zu schreiben, ohne in altbekannte Clichés zu verfallen? Mafia, Calcio, Korruption, Ineffizienz…, sind altbekannte Gemeinplätze, die jedoch kaum zu umgehen sind.
Ein Grund, denke ich, liegt darin, dass wir immer in nationalen Kategorien denken.
Was verbindet eigentlich einen Südtiroler mit einem Sizilianer? Was haben Mailänder Frauen mit apulischen Bäuerinnen gemeinsam? Obwohl sich Italien wirtschaftlich auf dem absteigenden Ast zu befinden scheint, ist die Lombardei immer noch eine der reichsten Regionen Europas. Anders als der italienische Süden, der sich immer noch in einer Situation wirtschaftlicher Rückständigkeit befindet.
Für BeobachterInnen – auch für mich – ist es aber viel einfacher, über reale oder vermeintliche Gemeinsamkeiten zu sprechen. Wir gehen wie selbstverständlich davon aus, dass diese relevanter sind als das, was verschieden, komplex und widersprüchlich ist.